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Survivor Storys

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Ich bin 200 Meter von ihnen entfernt und kann ihnen nicht helfen

Wir haben in den Gesichtern der Terroristen sehen können, dass sie Spaß daran hatten

Sahar B.'s story

October 7 > Nova Musikfestival > Wir haben in den Gesichtern der Terroristen sehen können, dass sie Spaß daran hatten


Ich bin um etwa 3 Uhr morgens bei der Party angekommen, denn ich habe gewusst, dass DJs aus der ganzen Welt dort sein werden. Es war ein internationales Event mit ca. 3.000 Teilnehmern. Als wir zu einem der Zelte gegangen sind, um unsere Freunde zusammenzutrommeln, ist ein Raketenhagel über uns hereingebrochen. Jemand hat die Musik abgedreht und wir haben die Sirenen gehört. Innerhalb von Sekunden haben wir die Terroristen auf uns zukommen gesehen. Wir sind in ein Auto gestiegen und haben versucht zu fliehen. Es war ein irres Chaos. Die Leute sind mit 120km/h gefahren und wurden beschossen. Wir haben die Terroristen auf den Pick-ups gesehen, und ein bewaffneter Polizist hat 30 von uns zu einer Barrikade gebracht.


"Ich habe die Körper, die von der Granate getroffen worden waren, hinter mir gesehen. Eine Freundin von mir wurde aus unmittelbarer Nähe erschossen."


Sie haben begonnen auf uns zu schießen, eine Rauchgranate in die Barrikade geworfen und nach einer Minute, in der alle um mich herum wie verrückt geschrien haben, ist noch eine Granate über mich hinweg geflogen und hat meinen Kopf gestreift. Ich habe die Körper, die von der Granate getroffen worden waren, hinter mir gesehen. Eine Freundin von mir wurde aus unmittelbarer Nähe erschossen. Alle, die in der ersten oder zweiten Reihe waren, wurden getötet. Ich wurde von einer Kugel in den Ellenbogen getroffen und hatte Splitter im Bein und in den Rippen. Zu unserem Glück hat der Terrorist in diesem Moment eine Ladehemmung gehabt und sich zurückgezogen.


Sahar B

Ich habe auf dem Boden hinter ihm nach einer Waffe gesucht, aber die Schüsse haben von Neuem begonnen. Ich bin zu einem verlassenen Polizeiwagen gerannt und habe versucht, über Funk Hilfe zu rufen. Ich wurde angewiesen zu fliehen.

Ich habe vergeblich versucht, den Wagen zu starten, während sich mein Freund verzweifelt bemüht hat, seine Freundin wiederzubeleben. Die Terroristen schrien „Sie ist tot!“


Sie sind Bestien, Mörder, mit Mordlust in den Augen. Sie haben uns aus kürzester Entfernung niedergemetzelt. Sie haben geschossen und geschossen und hatten Vergnügen daran, sie haben dabei gelacht.


Auch die Evakuierung vom Ort des Grauens, der fast zu einem Massengrab geworden ist, hat Stunden gedauert. Ich wurde von einem Rettungsfahrzeug evakuiert, das noch auf weitere Verwundete gewartet hat. Ein Elternpaar mit einem am ganzen Körper verwundeten Kind und auch ein sterbender älterer Mann, dem ich jedoch nicht beistehen konnte. Das Ganze hat drei chaotische Stunden lang gedauert.


Sahar B.






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